Kapitalmärkte 2022
WIR HABEN SIE: DIE GLASKUGEL!
Wir versteigen uns auch nicht zu einer Dax-Prognose, das Spiel sollen andere treiben. Aber: Wir haben 250 institutionelle Investoren nach den Anlagethemen 2022 befragt. Und dabei kam einiges heraus.
Wir versenden kein Umfragen, an denen sich ohnehin keiner beteiligt. Einmal im Jahr laden wir Vertreter großer Pensions- und anderer Vermögen in die Alte Oper Frankfurt zum Lupus alpha Investment Fokus ein. Bei der Gelegenheit befragen wir die 250 Anwesenden nach deren Sicht auf das kommende Kapitalmarktjahr. Viele der Ergebnisse sprechen für sich, dieses hier zum Beispiel:
Größere Marktkorrektur wahrscheinlich
Man könnte auch sagen: Über die Hälfte der anwesenden Investoren geht mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 75 Prozent von einer größeren Marktkorrektur innerhalb der kommenden fünf Jahre aus. Senken wir diese Erwartung auf 50:50 sind es sogar 86 Prozent der Investoren, die zusammen immerhin ein Anlagekapital von 630 Mrd. Euro auf sich vereinen – eine Stimme mit Gewicht. Gefragt, ob sie für die Zukunft mit mehr Handelstagen als bisher rechnen, an deren Ende ein Verlust von zehn Prozent oder mehr steht, antworten 63 Prozent mit „Ja“:
Überhaupt dürfte der langjährig anhaltende und nur kurz im Frühjahr 2020 von der Corona-Krise unterbrochene Bullenmarkt früher oder später enden, nur ein Viertel erwartet, dass die Kurse noch längere Zeit weiter steigen werden:
Hier sehen wir allerdings die Grenzen unserer Glaskugel, die Sicht trübt sich – aber wann sich der Trend drehen wird, können wir nicht wissen.
Investoren favorisieren die Aktie
Wichtig ist im Grunde auch nicht, wann genau eine Trendwende einsetzt oder wann genau der nächste Markteinbruch kommt. Viel wichtiger ist es, als Investor vorbereitet zu sein. Diversifikation gehört dazu. Und vielleicht auch eine risikoreduzierte Anlagestrategie im Fondsportfolio. Schauen Sie mal hier: Lupus alpha Return. Oder hier: Lupus alpha Sustainable Return. Oder hier: Lupus alpha Equity Protect. Oder hier: Lupus alpha All Opportunities Fund. Denn dass starke Drawdowns schmerzen, dafür braucht es keine Glaskugel, höchstens etwas Bestätigung, dass es anderen genauso geht. Hier ist sie:
Bei aller (gesunden) Skepsis fällt eines auf: Die überragende Mehrheit der Investoren milliardenschwerer Altersversorgungs- und anderer Vermögen setzt ohne Wenn und Aber auf Aktien – und das Votum gegen Anleihen ist ebenso klar und eindeutig:
An dieser Stelle kommt das traditionelle Kapitalmarktpodium auf dem Lupus alpha Investment Fokus ins Spiel, auf dem Investoren berichten, wie sie ihre Asset Allocation in Zukunft ausrichten. Dr. Oliver Lang zum Beispiel, Vorstandsmitglied der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands (KZVK Köln), allokiert sein Portfolio seit 2018 neu. Bis 2025, so sein Ziel, soll die Hälfte des Kassenvermögens in Real Assets investiert sein, namentlich in Public und Private Equity, in Immobilien und in Infrastruktur – früher machten diese Assetklassen gerade einmal 19 Prozent des Vermögens aus. Die andere Hälfte bleibt in festverzinslichen Wertpapieren, um die Versicherungsverpflichtung leisten zu können. Neuinvestments in Aktien tätigt er stark außerhalb der Eurozone mit Schwerpunkt in asiatischen Wachstumsmärkten. Lang sagt, er hat Rücksetzer genutzt, um Aktien in China zu investieren. „Wer seine Ziele kennt, weiß, was er aushalten kann“, fasste er seine Sicht auf die Märkte zusammen.
Nach Asien zieht es auch Chris-Oliver Schickentanz, Chefanlagestratege der Commerzbank. „China will bis 2036 größte Volkswirtschaft der Welt werden – China gehört ins Depot“, ist er überzeugt, trotz oder vielleicht auch gerade wegen des schwierigen Börsenjahrs 2021. Außerdem rücken Nebenwerte stärker in seinen Fokus. Er sieht Nachholbedarf beim Small & Mid Caps-Exposure und hat dieses verdoppelt, auch mit Blick auf die Inflation. Denn Nebenwerte haben häufig hohes Wachstum und bieten wegen ihrer starken Wettbewerbsposition eine Preissetzungsmacht, die einen guten Schutz vor Inflation bietet. Als Freund von Aktien aus der zweiten Reihe entpuppte sich auch Dr. Gerhard Ebinger, Geschäftsführer der Seedamm Vermögensverwaltung, und verwies auf viele noch nicht entdeckte Perlen in diesem Segment.
Alle schauen auf die Inflation
Die Frage, aus welcher Richtung Gefahren für die Kapitalmärkte kommen könnten, beantworteten viele der befragten Investoren noch immer mit der Inflation, der Energieversorgung und gestörten Lieferketten – sicher ein Bild, das stark von den vergangenen Wochen und Monaten geprägt ist. Im Wandel zu einer CO2-freien Wirtschaft sieht nur eine Minderheit eine Gefahr, in der neuen Bundesregierung so gut wie niemand.
Und wird sie weiter steigen, die Inflation? Dass sie tatsächlich nur eine vorübergehende Erscheinung ist, denkt nur die Minderheit der Befragten:
Auch unsere drei Experten auf dem Podium sahen die Inflation eher als bleibendes, vielleicht sogar sich verschärfendes Problem. „Die Notenbanken unterschätzen das Inflationsproblem“, sagte Schickentanz. 2022 werden einige Sondereffekte zwar auslaufen, die Mehrwertsteuererhöhung etwa, der steigende Ölpreis, die höhere CO2-Besteuerung oder die Störung der Lieferketten. Die Inflation wird aber nicht auf Vorkrisenniveau fallen, ist er überzeugt. Gründe dafür sieht er reichlich: Ab 2024 gehen die Baby Boomer in Rente, was inflationär wirken wird. Klimarisiken treiben die Inflation, ebenso die Deglobalisierung nach der Unterbrechung der Lieferketten, auch ein massiver Fachkräftemangel und sogar die Erwartung steigender Preise können die Preissteigerung beschleunigen. Lang sieht das ähnlich, die Inflation wird sich zu einem dauerhaften Problem auswachsen, weil die wirtschaftlichen Kosten der Inflationsbekämpfung hoch sind. Die Zentralbanken, erwartet Lang, werden zu spät reagieren, und nach einer vorübergehenden Erholung wird die Inflation überschießen. Ist das ein Problem für Anleger? Nein, sagte Ebinger. Die Inflation sei nicht das große Problem – und verwies erneut auf die Möglichkeit vieler Unternehmen, gerade Small & Mid Caps, Preiserhöhungen am Markt durchzusetzen.
ESG ist wichtig. Aber ist Rendite wichtiger?
Zum Abschluss noch zwei Einschätzungen zum im ablaufenden Jahr alles dominierenden Thema, zumindest in der Investmentbranche: Nachhaltigkeit.
Letztlich lesen wir aus dem Abstimmungsverhalten der Investoren: Unterm Strich muss vor allem die Rendite stimmen – wegen der Umsetzung von ESG-Kriterien möchte kaum ein Investor auf Erträge verzichten. Die Mehrheit allerdings ist davon überzeugt, dass hier ohnehin kein Zielkonflikt besteht. Dies freilich ist eine Diskussion, die noch einmal sehr viel ausführlicher vertieft werden könnte. Einen Denkanstoß liefert ein Kommentar unseres CIOs Dr. Götz Albert, den wir Ihnen abschließend gerne zur Lektüre empfehlen wollen.
Partizipation an den Ertragschancen der globalen Aktien- und Volatilitätsmärkte – mit aktiver Steuerung des Risikos und einer Wertuntergrenze von 90%. Und das ohne Kompromisse beim Thema Nachhaltigkeit. Mehr
Partizipation an den Ertragschancen der globalen Aktien- und Volatilitätsmärkte – mit aktiver Steuerung des Risikos und einer Wertuntergrenze von 75%. Mehr
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Lupus alpha
Als eigentümergeführte, unabhängige Asset Management-Gesellschaft steht Lupus alpha seit 20 Jahren für spezialisierte Investmentlösungen. Lupus alpha ist ein Pionier für europäische Nebenwerte und heute gleichzeitig einer der führenden Anbieter von liquiden alternativen Investmentkonzepten sowie spezialisierten Fixed Income-Strategien. Mehr als 90 Mitarbeiter, davon 35 Spezialisten im Portfolio-Management, engagieren sich für eine überdurchschnittliche Performance und einen Service, der ganz auf die individuellen Anforderungen unserer Investoren abgestimmt ist. Unser Ziel: Durch aktive, innovative Anlagestrategien einen nachhaltigen Mehrwert für eine intelligente Portfolio-Diversifikation institutioneller Anleger zu liefern.
Bruttowertentwicklung (BVI-Methode): Die Bruttowertentwicklung berücksichtigt bereits alle auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. Verwaltungsvergütung) und geht von einer Wiederanlage eventueller Ausschüttungen aus. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten wie Ausgabeaufschlag und Depotkosten sind nicht berücksichtigt. Sofern nicht anders angegeben entsprechen alle dargestellten Wertentwicklungen der Bruttowertentwicklung. Bitte beachten Sie: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
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